Mehr Menschlichkeit!

Marie-Rose Freifrau von Boeselager erhielt Bundesverdienstkreuz
Michaela Michalowitz (links) mit Marie-Rose Freifrau von Boeselager und Bundesverdienstkreuz; Bildquelle: Lukas/Malteser

Hannover (mhd). Ein großer Einsatz für Menschen findet seine angemessene Würdigung: Marie-Rose Freifrau von Boeselager, Diözesanoberin der Malteser in der Diözese Hildesheim, hat am Donnerstag, 23. Februar 2023, im Haus der Region Hannover aus den Händen der stellvertretenden Regionspräsidentin Michaela Michalowitz das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das so genannte Bundesverdienstkreuz, erhalten.


Diese Ehrung im Namen von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier erfolge „in Anerkennung Ihrer besonderen Verdienste um das Gemeinwohl“, sagte Michalowitz bei ihrer Laudatio vor rund zwei Dutzend Gästen der Familie von Boeselager. Die Ausgezeichnete leiste einen „unermesslichen und wertvollen Dienst“ für die Gesellschaft. Von einer mehr als verdienten Ehrung sprach auch Heinrich Freimann, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Springe, in der das Ehepaar von Boeselager wohnt. Grüße und Glückwünsche der Bundesleitung des Malteser Hilfsdienstes überbrachte schließlich Margaret Sophie Gräfin von Bernstorff, Generaloberin des katholischen Hilfsdienstes.

Wer das ehrenamtliche Engagement von Boeselagers würdigt, kommt an den Maltesern tatsächlich nicht vorbei. Schon ihre Mutter habe eine Malteser-Gruppe mit Ehrenamtlichen betreut, die in einem kleinen Krankenhaus die Wochenend-Nachtwachen übernahmen, erinnert sich die Geehrte. „Ich verteilte die Dienstpläne und am Sonntag durfte ich das Frühstück im Krankenhaus austeilen. So habe ich schon früh das Ehrenamt und die Malteser kennengelernt.“

Daraus ist eine beeindruckende ehrenamtliche „Karriere“ erwachsen, nahezu ausschließlich in den Reihen des Malteser Hilfsdienstes. Seit den 70er Jahren engagiert sich Marie-Rose Freifrau von Boeselager im Lourdes-Krankenpilgerdienst des Malteserordens, den ihr Onkel, Philipp Freiherr von Boeselager, mitbegründet hat. Bis heute organisiert von Boeselager nahezu jährliche Fahrten in den südfranzösischen Wallfahrtort, in diesem Jahr nach dreijähriger Coronapause zum 22-mal.

Seit 2004 ist von Boeselager Diözesanoberin der Malteser in der Diözese Hildesheim und kümmert sich schwerpunktmäßig um das soziale Ehrenamt. Maßgeblich beteiligt war sie am Aufbau des Hospizdienstes der Malteser, der inzwischen zum größten ambulanten Hospizdienst in der Region Hannover herangewachsen ist, und engagiert sich im „Café Malta“, einem Treffpunkt für Menschen mit Demenzerkrankungen und deren Angehörige. Damit auch die ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Malteser nicht vergessen werden, lädt Freifrau von Boeselager sie regelmäßig zum „Café Philermos“ ein. Zu nennen wären auch von Boeselagers Engagement beim „Wärmebus“ der Malteser in Hannover für die Obdachlosen der Stadt sowie ihr Einsatz für Obdachlose und Bedürftige an der Vinzenzpforte der Vinzentinerinnen und beim „Wohlfühlmorgen“ in Hildesheim. Natürlich war Freifrau von Boeselager auch dabei, als die Malteser in der Flüchtlingskrise 2015/2016 Hunderte von Flüchtlingen in ihrer Erstunterkunft in Celle-Scheuen versorgten.

Für ihr ehrenamtliches Engagement hat Marie-Rose Freifrau von Boeselager auch vom Malteserorden und dem Malteser Hilfsdienst bereits zahlreiche Ehrungen erhalten, unter anderem das Verdienstkreuz mit Krone und die Dankmedaille in Gold.

Es habe ihr immer Freude gemacht, sich um Menschen zu kümmern, sagte von Boeselager in einer kurzen Dankesrede. Ihr ehrenamtliches Engagement sei für sie völlig selbstverständlich und Ausdruck ihres Glaubens. Außerdem zeige sich immer deutlicher, wie wichtig soziales Engagement als gesellschaftlicher Klebstoff sei und daher notwendiger denn je. Zugleich dankte die Geehrte für den „großen Rückenwind“, den ihr die Familie gebe, insbesondere ihr Mann Max Freiherr von Boeselager, der sich ebenfalls bei den Maltesern engagiert. Ausdrücklich nannte von Boeselager auch ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter im sozialen Ehrenamt, die gemeinsam mit ihr „für etwas mehr Menschlichkeit in dieser Gesellschaft kämpfen.“ Das Bundesverdienstkreuz nehme sie stellvertretend für jene entgegen.